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Thomas Schütte (Deutschland)

Oldenburg, 1954

Tausend Zungen

Der subtile Eingriff zeugt von einer fast romantischen Poetik. Kunst vermittelt zwischen Kultur und Natur.

Schüttes Werke im Außenbereich haben oft einen sehr monumentalen Charakter, wirken manchmal verspielt und dann wieder bedrohlich. Die Arbeit „Tausend Zungen” besteht aus ein paar Dutzend Zungen aus rosaroter Keramik, die mit Eisendraht in den Baumkronen am Rand des Parks Middelheim-Laag aufgehängt wurden.  

Alle „Zungen” sehen zwar anders aus, ihre Formen erinnern jedoch stark an die Blätter der Bäume, wodurch sie auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen sind. Die Zungen werden genau wie die Blätter der Bäume vom Wind bewegt und scheinen zum flüsternden Geräusch beizutragen, das die Baumkronen erzeugen.

Thomas Schütte galt in den 1980er Jahren als Vertreter einer neuen Generation deutscher Bildhauer, die sich von der Minimal Art und der konzeptuellen Kunst distanzierten. Schüttes postmoderne Arbeiten enthalten genau wie die von u. a. Reinhard Mucha, Hubert Kiecol, Ludger Gerdes und Harald Klingelhöller Hinweise auf die Kunst- und Architekturgeschichte, die mit einer Relativierung des modernistischen Ideals einhergehen.

Die Gegensätze zwischen konzeptuell und physisch, sowie zwischen abstrakt und figurativ verschwinden in den 1970er Jahren. Skulpturen nehmen die Form urbaner Umgebungen, theatralischer Kulissen, modernistischer Architekturmodelle oder scheinbar funktionaler Möbelstücke an. Das dreidimensionale Werk Schüttes ist außerdem sehr eng mit seiner Arbeit als Zeichner und Aquarellmaler verbunden.

Standort

Nummer 28 auf dem Grundriss

Beschreibung

  • Tausend Zungen
  • 1993
  • H. 17 cm x B. 7 cm
  • Keramik
  • MIT.B.47B
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