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Philippe Van Snick (Belgien)

Gent, 1946

Poesie

Die Arbeiten von Philippe Van Snick lassen sich nicht mit einem Satz beschreiben.

Van Snick setzte im Middelheimmuseum eine Rauminstallation mit dem Titel „Poesie“ auf den Rasen am Braempavillon und verwendete dazu die vorhandene etwas veraltete Wasserpartie.

Die Arbeit besteht aus einem Teich mit glasklarem Wasser. Die Wände sind dunkel, der Boden wurde mit großen, schwarzen Kieselsteinen bedeckt. Zwischen den Steinen steigen feine Luftblasen empor, die beim Zerplatzen eine Kräuselung der Wasseroberfläche verursachen. Es wurden zehn Säulen aufsteigender Luftblasen über die Teichoberfläche verteilt, die eine nach der anderen im Abstand von jeweils zehn Sekunden aufsteigen, bis schließlich alle zehn Säulen zusammen zehn Sekunden lang aufsteigen. Nach zehn Sekunden Ruhezeit beginnt dann alles wieder von vorn.

Van Snicks Interesse gilt in erster Hinsicht der Räumlichkeit. Er analysiert den Raum, kreiert und manipuliert ihn, und lädt den Betrachter dazu ein, herauszufinden, was er für ihn bedeutet. Er findet den besagten Raum nicht, sondern konstruiert ihn mit Hilfe von einfachen Berechnungen und mathematischen Konstruktionen, sowie durch die Manipulation von Materialien, Farben, Formaten und Richtungen.

Van Snick hat Malerei studiert, entwickelte aber bereits in den 1970er Jahren ein komplexeres, multimediales Oeuvre, wobei die Malerei zeitweise in den Hintergrund geriet. Zu seinen Werken gehören Zeichnungen, Arbeiten auf Papier, Fotografie, Film, Skulpturen und Installationen, die sich auf formaler Ebene durch große Einfachheit auszeichnen. Es gelingt dem Künstler, seinen poetischen Ideen einen Träger zu verleihen, der das alltägliche und das Universale in sich vereint. Die sparsame Verwendung konzeptueller Mittel ist der Katalysator seines immer wieder verblüffenden und abenteuerlichen Oeuvres.

Standort

Nummer 57 auf dem Grundriss

Beschreibung

  • Poesie
  • 2012
  • H. 50 cm x B. 880 cm x T. 1580 cm
  • Stein, Wasser, Luft
  • MIT.B.541
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