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Juan Muñoz (Spanien)

Madrid, 1953 – Ibiza, 2001

Zwei Figuren für Middelheim

Muñoz nimmt seinen Figuren schon im Voraus die Illusion, sich bewegen, sehen oder sprechen zu können.

Juan Muñoz hat seine Figuren traditionsgemäß in Bronze gießen lassen. Die Skulpturen ähneln zwar menschliche Figuren, ihre Ausdruckkraft unterscheidet sich jedoch maßgeblich von den Werken Rodins u. a.

Muñoz geht es nicht länger um die plastische Übertragung eines Körpers in ein greifbares Objekt. Seine Figuren bringen einen bestimmten menschlichen Zustand zum Ausdruck: Verfremdung, Verstummung, einen fast autistischen Mangel an Kommunikation, Einsamkeit. Muñoz inszeniert im Middelheimpark eine theatralische Situation, die an das absurde Theaterstück „Warten auf Godot” von Samuel Beckett erinnert.

Zwei Figuren warten, genau wie viele andere bizarre Puppen, auf nichts und haben auch nichts zu erwarten. Während Bildhauer der Moderne wie Rodin ihre Figuren so lebendig wie möglich gestalten wollten, richtet Muñoz die Aufmerksamkeit gerade auf die Bewegungslosigkeit der Bronzeskulptur. Seine Figuren haben keine Beine, sie sitzen gefangen in einer Art Zwangsjacke, die einem Sack gleicht. Ihre Arme hängen leblos herunter wie die einer Lappenpuppe. Auch die kahlen Köpfe tragen zu ihrer Entmenschlichung bei.

Muñoz nimmt seinen Figuren schon im Voraus die Illusion, sich bewegen, sehen oder sprechen zu können. Und als wäre diese Situation noch nicht tragisch genug, hängt er seine Skulpturen auch noch unerreichbar hoch und durch einen Waldweg getrennt in die Bäume. Der Abstand lässt sich nicht überbrücken und das Publikum schaut machtlos zu.

Standort

Nummer 27 auf dem Grundriss

Beschreibung

  • Zwei Figuren für Middelheim
  • 1993
  • H. 130 cm x B. 70 cm x T. 80 cm (vornübergebeugte Figur)
  • H. 130 cm x B. 70 cm x T. 70 cm (aufrechte Figur)
  • Bronze
  • MIT.B.47A&B
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